Grün in allen Schattierungen! Es ist Frühling, die Bäume schlagen aus. Sie begegnen uns in den schönsten Ausführungen, sie sind uralt und strotzen nur so vor Kraft. Eine alte Lindenallee stimmt uns zu Beginn ein,
hohe Buchen- und Kiefernwälder folgen, bevor uns am Ende uralte Stieleichen verabschieden.
Besonderheiten des Ortes
Schloß Boitzenburg steht umgeben von Wasser auf einer kleinen Insel. Über fünf Jahrhunderte war es Stammsitz der Familie von Arnim. Das Gebäude gliedert sich in das sogenannte Oberhaus im Südwesten und das etwas später hinzugefügte Unterhaus. Während der Renaissancebau des Oberhauses überwiegend erhalten blieb,
erlebte das Unterhaus zahlreiche Um- und Anbauten. 1732-1740 beauftragte Georg Dietloff von Arnim den Anbau zweier Seitenflügel an das Unterhaus, um eine dreiflügelige Barockanlage mit Ehrenhof zu schaffen. Im 19. Jahrhundert gestaltete Friedrich August Stüler diesen Teil im neugotischen Stil um. Carl Dorflein glich das Unterhaus schließlich keine vierzig Jahre später stilistisch wieder an das Oberhaus an.
Die Nationale Volksarmee nutzte das Schloß als Erholungsheim. Nach dem Verkauf durch die Treuhand wurde es aufwendig renoviert, heute ist es ein Kinder- und Jugendhotel.
Zum Schloß gehörte unter anderem noch ein im Tierpark gelegenes ehemaliges Zisterzienserkloster, sowie ein Landschaftspark, dessen Gestaltung Peter Joseph Lenné von 1827 bis 1838 übernahm.
Hinkommen
Ausgangspunkt der Wanderung ist der Parkplatz vor dem Marstall in Boitzenburg.
Adresse: Templiner Straße 5, 17268 Boitzenburger Land OT Boitzenburg
Es besteht die Möglichkeit mit dem Regional-Express und Bus anzureisen. Die Fahrt dauert von Berlin zwischen 2 und 2 1/2 Stunden. Umstieg in den Bus entweder in Prenzlau oder in Oranienburg und Templin.
Mit dem Auto erreichen wir Boitzenburg auf der A11. Wir verlassen die Autobahn an der Ausfahrt Pfingstberg und biegen Richtung Haßleben auf die L24 ab.
Beschreibung der Wanderung
Unsere Wanderung liegt im "Naturpark Uckermärkische Seen". Wir wandern zunächst auf dem "Uckermärkischen Rundweg" (Roter Punkt), anschließend auf dem "Rundweg der Zerweliner Heide" oder "Doppelter Boitzenburger" (Gelbes Kreuz).
Startpunkt ist der Parkplatz vor dem Marstall, an dem wir links vorbei Richtung Kirche laufen. Auf Anhöhe der Kirche angekommen, biegen wir erst links in die August-Bebel-Straße und nach wenigen Metern rechts in die Wegguner Straße ab. Die Straße führt uns durch Plattenbauten Richtung Norden ortsauswärts. Nach ca. 1,4 km verlassen wir die wenig befahrene Straße wieder und biegen rechts in den Wald ab.
Wir folgen der Auszeichnung "Roter Punkt" Richtung Neugarten/Zerwelin. Bald schon säumen uralte, knorrige Linden den Weg, deren Blattwerk hellgrün austreibt. Nach etwa 1,5 km bringt uns der Weg zwischen Pferdekoppeln zum Vorwerk Zerwelin. Die Streckenmarkierung ist nun auch mit einem "Gelben Kreuz" (Doppelter Boitzenburger) ausgewiesen. Wir laufen durch das kleine Gehöft und erreichen ein Gatter, das manchmal zum Passieren geöffnet werden muss.
Wir befinden uns nun mitten in der Zerweliner Heide. Weiter geht es durch einen abwechslungsreichen Mischwald, wir halten uns weiterhin an die Markierung "Roter Punkt". Nach ca. 3 km taucht rechter Hand die sogenannte Kaisereiche auf, gepflanzt wurde sie im Dreikaiserjahr 1888. Hier befindet sich auch ein kleiner Rastplatz.
Nach einer Weile zweigt der "Doppelte Boitzenburger" links ab, wir verlassen den Weg jedoch nicht und laufen weiter geradeaus. Spurplatten ebnen den Weg, der uns bald aus dem Wald führt. Wir biegen an der Waldkante direkt rechts ab und folgen der Auszeichnung "Gelbes Kreuz". Nach ca. 2,5 km erreichen wir linker Hand eine Schranke. Hier biegen wir links ab, um nach kurzer Zeit aus dem Wald geleitet zu werden. Am Horizont erstreckt sich ein Wald aus Bäumen und Windrädern.
Die Wanderstrecke führt nun durch eine ausgedehnte Ackerlandschaft direkt nach Berkholz.
Im kleinen Ort angekommen, stoßen wir direkt auf die Hauptstraße von Berkholz, in die wir rechts einbiegen. Rechter Hand liegt etwas erhöht, im Sommer versteckt hinter alten Linden, die Berkholzer Kirche. Der Feldsteinbau stammt aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Der renovierte Fachwerkturm mit Zeltdach sowie die südliche Vorhalle werden um 1710 datiert. Wir folgen der Straße bis kurz vor Ortsende und biegen linker Hand in den Wichmannsdorfer Weg ein.
Am Wegesrand stehen Kopfweiden, der Raps steht in voller Blüte.
Nach ca. 1,8 km führt der Weg wieder in den Wald, wenig später biegen wir rechts ab und folgen weiterhin dem "Gelben Kreuz". Nun wird es hügelig. Oberhalb eines Gewässers angekommen, gehen wir rechts Richtung Boitzenburg/Klostermühle. Wir befinden uns nun mitten im Boitzenburger Tiergarten.
Früher wurde dieser Eichen- und Buchenmischwald als Weide für das Vieh genutzt. Kennzeichnend für diese sogenannten Hutewälder ist ein parkartiger, sehr alter Baumbestand, dessen Entstehung durch übermäßigen Verbiss gefördert wurde. Hier sind es bis zu 600 Jahre alte Stieleichen.
Nachdem wir die Ansammlung alter Stieleichen passiert haben, biegen wir am nächsten Wegweiser links Richtung Klosterruine ab. Das ehemalige Zisterzienser Nonnenkloster wurde um 1270 gegründet, von dem Backsteinbau sind heute nur noch Mauerreste vorhanden. Wir gehen geradeaus weiter und biegen links in den gepflasterten Mühlenweg ein. Bald erreichen wir die am Marienfließ gelegene alte Klostermühle. Das Technische Denkmal beherbergt heute ein Museum. Wir bleiben auf dem Weg und
orientieren uns am Wegweiser Richtung Gutshof/Schloß. Nach ca. 1 km kommen wir wieder nach Boitzenburg. Wir gehen geradeaus und folgen der Straße "Am Gutshof" bzw. "Alte Gärtnerei". Im Neubaugebiet führt uns die Straße linker Hand direkt zur Templiner Straße, die wir überqueren. Hier lohnt noch ein kurzer Abstecher zum Apollotempel, von dem man einen herrlichen Blick auf das Boitzenburger Schloß und dessen Park hat. Nördlich vom Schloß gelangen wir über eine Brücke wieder zurück zum Marstall.